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Wissenswertes

Hagebutten aus dem eigenen Garten

Von Jutta Wolbring

Hagebutten sind ökologisch wertvoll. Tipps für die Wildrosenwahl für den eigenen Garten vom Hagebuttenspezialisten.

Bei zahlreichen Tieren wie Fink, Drossel und Zeisig, aber auch dem Steinmarder, stehen im Herbst und Winter Hagebutten auf dem Speiseplan. Wer gezielt Rosen für Vögel pflanzen möchte, sollte möglichst Sorten mit kleinen Früchten wählen, da diese am liebsten gefressen werden. 

Zum Verarbeiten

Für den eigenen Garten empfiehlt Hagebuttenspezialist Werner Ruf von der gleichnamigen Rosenschule in Steinfurth als schmackhafteste Wildrose R. dumetorum ‘Laxa’. Sie wird auch von vielen professionellen Verarbeitern verwendet. „Die Kartoffel-Rose R. rugosa und viele ihrer Sorten ist besonders gut zu verarbeiten, da sie große Hagebutten bildet“, so der Spezialist. 

Erntereif sind Hagebutten, wenn sie voll ausgefärbt und noch fest sind. Je später sie geerntet werden, umso süßer sind sie, durch leichten Frost steigt der Zuckergehalt.

Vitaminreich und lecker

Alle Hagebutten sind für Menschen genießbar, doch nicht alle sind schmackhaft. Sie können roh oder verarbeitet verzehrt werden. Ungekochte Schalen lassen sich zum Beispiel ins Müsli schneiden. Der Geschmack der Hagebutten ist säuerlich-herb. Vor dem Verzehr werden die haarigen Kerne entfernt, essbar sind nur die fleischige Hüllen. Aus den enthaarten Kernen lässt sich der sogenannte „Kernlestee“ herstellen. Er enthält wertvolle Fettsäuren, aber auch entzündungshemmende Stoffe.

Ob lecker oder nicht, reich an Vitaminen können Hagebutten das Immunsystem stärken. Der Vitamin-C-Gehalt von Hagebutten soll den von Zitronen und Sanddorn teilweise übertreffen. Er hängt ab von der Rosenart, dem Standort und Erntezeitpunkt. Bereits in den 1930er Jahren machte man sich Gedanken, ob durch die Anpflanzung von Hagebuttenrosen eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Vitamin C erreicht werden könnte. Ein Ergebnis dieser Züchtung aus Dresden-Pillnitz ist die bis heute bekannte Sorte ‘Piro 3’, die 50-mal mehr Vitamin C als die Zitrone hat. 

Tee und Hagebuttenmus

Der Vitamin-C-Gehalt sinkt durch Erhitzen als Tee (Rezepte siehe Kasten) nur wenig, denn Hagebutten enthalten reichlich Antioxidantien, die den Zerfall von Vitamin C verhindern. Vitamin C ist wasserlöslich, es verbleibt also bei beim Teekochen im Wasser. Andere Substanzen wiederum werden erst durch Erwärmung für die Verarbeitung im Körper aufgeschlossen, sodass auch Produkte wie Hagebuttenmus einen großen gesundheitlichen Wert haben. 

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