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Ein Beitrag aus der

Landlust Zuhaus

Tipp

Hingucker mit Glas: Vitrinen

Von Micaela Buchholz

Umsetzung: Andrea Wittelmann

Ob historische Originale oder Nachbauten: Arztvitrinen aus lackiertem Stahl sind Design-Klassiker und die reinste Medizin für Räume. Tipps für das private Schaufenster.

Als man im 19. Jahrhundert die Gesundheitsschädlichkeit von Mikroben erkannte, verschwanden die bis dahin üblichen reich verzierten und repräsentativen Holzinterieurs aus den Arztpraxen. Stattdessen zogen schnörkellose Instrumentenschränke und Vitrinen aus lackiertem Stahl ein, deren nahtlose Oberflächen sich leichter sauber und keimfrei halten ließen.

Abschleifen und lackieren

Viele dieser alten Stahl-Glas-Möbel führen mittlerweile ein Leben als Design-Klassiker. Es gibt Firmen, die sich auf die Restaurierung der Originale spezialisiert haben. Inzwischen bietet der Handel auch neue Metallvitrinen an, die den historischen Vorbildern nachempfunden sind. Landlust-ZUHAUS-Redakteurin Andrea Wittelmann hatte Glück. Sie bekam von einem befreundeten Zahnarzt zwei Instrumentenschränke aus den 1940er Jahren geschenkt. Ihr Mann schliff die unansehnlich gewordenen Stahlmöbel mit seiner Flex ab und strich sie mit einem für Metall geeigneten Lack an.

Der kleinere Schrank ist ihre Spielwiese: „Er wird nach Lust und Laune umdekoriert. Da kommen Lieblingsstücke hinein, gesammelte Werke oder saisonale Deko.“ Wichtig ist, die einzelnen Elemente farblich abzustimmen. Ein Mix aus unterschiedlichen Materialien und Oberflächen macht das Stillleben hinter Glas noch interessanter. Glänzende, matte, raue, wollige, holzige, blumige und figürliche Gegenstände ergänzen sich zu einem Gesamtbild.

Andrea Wittelmann macht Lust auf Experimente: „Eine Uhr muss nicht immer an der Wand hängen. In der Vitrine bringt die große runde Form Ruhe in die Gestaltung.“ Die Glasböden werden bewusst in unterschiedlichen Abständen eingesetzt. Das macht es noch mal spannend fürs Auge.

Platz fürs Geschirr

Im zweiten Arztschrank hat sie ihr pastellfarbenes Geschirr untergebracht. „Das ist viel zu schade, um es hinter geschlossenen Türen aufzubewahren. In der Vitrine kommt es schön zur Geltung“, sagt Andrea Wittelmann. Die zarten Blau-, Grün-, Gelb- und Rosétöne passen farblich besonders gut zusammen. Bei Porzellan oder Keramik in Erdfarben funktionieren Braun und Grau, Creme- oder Sandtöne miteinander. Auch eine Kombination aus kräftigen Farben ist dekorativ: entweder verschiedene Töne aus einer Farbfamilie, wie Rot, Pink und Orange, oder Komplementärfarben. Kontraste aus Blau und Gelb oder Rot und Grün machen munter. 

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