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Ein Beitrag aus der

Landlust Zuhaus

Wissenswertes

Smart Home - Mitbewohner Technik

Von Ilka Märtens

Im „intelligenten Zuhause“ werden Haustechnik, Elektrogeräte und Sensoren miteinander vernetzt. So lassen sich Abläufe automatisieren und Geräte aus der Ferne steuern. Eine Einführung ins Smart Home.

In den Siebziger und Achtziger Jahren wurde im deutschen Fernsehen die US-Zeichentrickserie „Die Jetsons“ ausgestrahlt. Sie handelte von einer Familie in ferner Zukunft, die in einer automatisierten Wohnung lebt: Per Knopfdruck erledigt sich die Hausarbeit, Roboter stehen zu Diensten und telefoniert wird selbstverständlich über Video. Was damals futuristisch anmutete, ist mittlerweile Wirklichkeit – zumindest in Teilen.

Bei der Heimautomation oder Haussteuerung („Smart Home“) wird Technik des alltäglichen Gebrauchs miteinander vernetzt. Das können kleine Lösungen sein, die nur bestimmte Geräte umfassen, oder aber die komplette Haustechnik eines Gebäudes, die sich dann zentral überwachen und steuern lässt. Entweder werden bereits „smarte“ netzwerkfähige Haushaltsgeräte genutzt oder aber herkömmliche Technik durch zusätzliche Geräte (wie z. B. Zwischenstecker) ins System eingebunden.

Praktischer Nutzen

Ein solches „intelligentes Zuhause“ ist nicht nur komfortabel und ein Spaß für Technikbegeisterte. Es kann auch beim Energiesparen helfen oder die Sicherheit erhöhen. Zum Beispiel: Erkennen Sensoren geöffnete Fenster, kann die Heizung dort automatisch heruntergeregelt werden, damit die Wärme nicht beim Lüften verloren geht. Wer länger außer Haus ist und die Heizung herunterdreht, verbraucht folglich weniger Energie – mit einer entsprechenden Smart Home-Anwendung kommt man dann aber nicht in eine ausgekühlte Wohnung zurück, sondern kann die Heizung schon vorher wieder anspringen lassen. Dadurch wird zum einen die Heizleistung und damit der Energieverbrauch weitestmöglich an die eigenen Bedürfnisse angepasst.

Außerdem lässt sich so auf einen Blick mit dem Smartphone überprüfen, ob irgendwo noch Fenster offen sind, wenn ein Regenschauer droht – oder ob sich jemand Zutritt verschaffen möchte, während man unterwegs ist.

Die Technik dahinter

Um die Geräte ans heimische Netzwerk anzuschließen, wird zunächst eine Steuerzentrale mit dem Router verbunden. Die Geräte kommunizieren untereinander in der Regel über Funk. Bekannte Funkstandards sind WLAN und Bluetooth, weitere im Bereich der Heimsteuerung zum Beispiel Zigbee, EnOcean, Thread oder Z-Wave. Funklösungen bieten sich im Gebäudebestand und bei Mietwohnungen an, denn sie lassen sich nachrüsten und wieder entfernen. Die Geräte können auch miteinander verkabelt werden, doch ist dies aufwendiger – und dadurch kostspieliger – und daher nur bei Sanierungen oder im Neubau eine Alternative.

Ein Smartphone, Tablet, Computer oder smarte Lautsprecher sind nötig, um die Geräte zu bedienen. Teilweise ist dies auch über Fernbedienungen oder Funkschalter möglich. Bei umfangreichen Systemen kann ein Bedienfeld an einer Wand angebracht werden, das alle Funktionen übersichtlich präsentiert.

Die Bandbreite der per Smart Home umsetzbaren Funktionen ist enorm. Das Angebot variiert stark je nach Hersteller: Einige haben sich auf bestimmte Aspekte spezialisiert, andere bieten eine große Auswahl von der Licht- über die Heizungssteuerung bis hin zum Einbruchschutz. Sollen mehrere Funktionen abgedeckt werden, sind solche kombinierten Systeme einfacher in der Handhabung, weil sie zentral gesteuert werden können und nicht womöglich mehrere Programme zur Bedienung der einzelnen Komponenten notwendig sind.

Zum Einstieg

Häufig werden Starter-Sets angeboten, die neben der Steuerzentrale einige wenige Geräte enthalten – zum Beispiel im Bereich der Beleuchtung verschiedene Leuchtmittel oder bei der Haussicherheit Pakete aus unterschiedlichen Sensoren wie etwa Rauchmelder oder Öffnungsmelder fürs Fenster.

Preislich unterscheiden sich solche Sets stark je nach Umfang und Funktionsbereich: In Beleuchtungssysteme kann man schon für etwa 100 Euro einsteigen, Sicherheitspakete kosten schnell das Dreifache. Damit können Verbraucher ins Thema Hausautomation hineinschnuppern. Allerdings legt man sich damit unter Umständen auch auf einen Hersteller fest: Sollen später weitere Funktionsbereiche hinzukommen, sind Produkte anderer Marken nicht immer kompatibel. Das kann der Fall sein, wenn die Geräte unterschiedliche Funkstandards benutzen und so nicht miteinander kommunizieren können. Fachhändler beraten hierzu, weitere Ansprechpartner für die Planung und Installation sind Elektriker, Haustechniker und Architekten.

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