Silke Schneider-Windt war immer klar, dass sie aufs Land zurückkehren würde, auf den Hof ihrer Eltern in die kleine Gemeinde Wirdum in Ostfriesland. Nach dem Schulabschluss war sie zunächst für ihren beruflichen Traum in die Großstadt gezogen und hatte in Hamburg Bekleidungstechnik studiert. Doch die Sehnsucht nach dem Land war groß. „Ich hatte in der Stadt nicht den Freiraum, den ich mir gewünscht hatte“, sagt die heute 49-Jährige. Die Weite und Ruhe fehlten ihr, das Leben und Arbeiten mit den Tieren inmitten der Natur. Heute wohnt sie mit ihren zwei Töchtern und ihrem Mann auf ihrem Heimathof in einem früheren Stall. Doch bis es so weit war, gab es einiges zu tun.
Aus dem alten Stall wird ein Wohnhaus
Ihre Eltern wohnten bei ihrer Rückkehr noch im Haupthaus des Hofes, hatten die Landwirtschaft aber bereits aufgegeben. So stand der ehemalige Schweinestall leer. Silke Schneider-Windt, damals Anfang 30, nutzte die Chance und baute etwa ein Viertel des Stalls wohnlich aus: ihr eigenes Reich. Einen Großteil der Renovierung stemmte sie in Eigenleistung. Freunde packten mit an.
Im gleichen Jahr eröffnete die Bekleidungsingenieurin ein Atelier in der Nachbarstadt Norden, wo sie maßgefertigte Kleidung verkaufte. Dort traf sie auch ihren späteren Mann. Die beiden verliebten sich, und es war schnell klar, dass Reinhard Schneider zu ihr auf den Hof ziehen würde. Als Architekt brachte er das nötige Fachwissen für weitere Umbaupläne mit. Und die wurden dringend nötig, als die beiden Eltern zweier Töchter wurden und mehr Platz brauchten.
Vor 14 Jahren begannen sie, den kompletten Stall mit seinen 350 Quadratmetern zum Wohnhaus und Atelier umzubauen. Auch die angrenzende Scheune wurde saniert. „Der Umbau von Schweinestall und Scheune war notwendig, um die Substanz der aneinander gebauten Gebäude zu erhalten“, erklärt Reinhard Schneider. Zudem sollten viele ihrer Tiere in der Scheune untergebracht werden. Und auch das Hofbüro des Architekten fand dort seinen Platz. Es liegt direkt an der Stallgasse zu den Pferde- und Eselboxen mit Blick in den Gemüsegarten. Durch ein Fenster in der Rückwand schaut man in die Eselbox. „Wir haben uns damals entschieden, nah an der Natur mit den Tieren zu leben“, so Reinhard Schneider.
Ein Leben ohne Tiere, ohne Garten konnten sie sich nicht vorstellen. Gleichzeitig wollten sie sich selbst versorgen und mit den landwirtschaftlichen Produkten den Hof finanziell unterstützen. Jahr um Jahr wurden es mehr Tiere. Heute leben etwa 30 Galloway-Rinder auf dem Hof. Außerdem züchtet das Paar Bentheimer Schweine und bietet vier Eseln, zwei Pferden, zwei Ponys, Kaninchen, Gänsen und Hühnern und Hund Hugo ein Zuhaus.
Die ganze Geschichte könnt ihr in der Landlust Zuhaus 04-2024 nachlesen.
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