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Ein Beitrag aus der

Landlust Zuhaus

Wissenswertes

Beschichtungen von Holz, Metall oder Stein entfernen

Von Micaela Buchholz

Farbe runter: Beim Entfernen abblätternder Anstriche und dicker Farbschichten ist das richtige Vorgehen wichtig. So gelingt das Vorhaben.

Ulla Grünewald aus Rheda-Wiedenbrück saniert seit drei Jahren in ihrer Freizeit ein westfälisches Fachwerkhaus von 1852. Bevor sie die passende Lösung fand, hat sie vieles ausprobiert, um dicke Farbschichten sowie abblätternde Anstriche auf Holzbauteilen und Ziegeln zu entfernen. Beim Schleifen mit der Maschine brauchte sie sehr viel Schleifpapier. Wenn sie mit dem Heißluftföhn Farbe aufweichte, um diese von Fenstern oder Türen abzukratzen, entstanden unangenehme Dämpfe.

Ein Versuch, Ölfarbe mit dem Hochdruckreiniger von Ziegeln zu entfernen, tat der Bausubstanz nicht gut. Dann empfahl ihr jemand die Farbschaber der Firma Bahco. Sie haben ergonomisch geformte Griffe, die mit Hartmetallklingen unterschiedlicher Breite (bis 65 mm) und Form bestückt werden.

Effektiv schaben

Mit dem Gerät lassen sich Beschichtungen auf Holz, Ziegel, Beton, von Metallgittern und -beschlägen mit etwas Übung in einem Arbeitsgang entfernen. Auch Rost wird damit beseitigt. Statt Strom braucht man etwas Kraft und Ausdauer. Bei entsprechendem körperlichen Einsatz sind auch große Flächen zu bewältigen. „Ich habe damit inzwischen mein ganzes Haus abgeschabt: Fachwerk, Fenster, Fachungen, Türen und Tor“, sagt Ulla Grünewald, die sich in der Interessengemeinschaft Bauernhaus für den Erhalt alter Häuser einsetzt.

Beim Schaben kommt es auf die richtige Technik an. „Den Griff immer mit zwei Händen halten. Die eine Hand drückt, die andere Hand zieht“, rät sie. Bewegliche Bauteile wie Fenster, Türen oder Bretterläden sollte man ausheben und in einer steilen Schräglage stabilisieren, z.B. an einer Hauswand. So funktioniert die Kraftübertragung von oben nach unten am besten. „Je breiter die Klinge, umso mehr Kraft braucht man. Deswegen wird schnell der unscheinbare Schaber mit der Dreiecksklinge zum Favoriten“, ist ihre Erfahrung.

Die Klingen lassen sich zwar nicht nachschärfen, sollen jedoch nach Angaben des Herstellers 50-mal länger scharf bleiben als herkömmliche Schneiden. Am besten hält man ein paar Ersatzklingen vor. Bei Altanstrichen vorsichtig sein, da sie Blei enthalten können. „Deswegen immer Handschuhe und, falls es staubt, auch Atemschutz tragen“, empfiehlt Ulla Grünewald.

 

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