Dekoration
Kränze im Herbstgewand
Von Ulrike Strothmann
Wenn die Tage kürzer werden, hüllen sich Eichen in herbstliche Blattkleider. Das bunte Laub schmückt nicht nur die Natur. Wir zeigen verschiedene Kränze.
Eichen sind mächtige, langlebige Gestalten. Sie begegnen uns auf Höfen, im Wald, in Einzelstellung im Park oder als herrschaftliche Alleebäume. Weltweit gibt es über 600 Eichenarten, entsprechend vielseitig fällt das Blattwerk dieser charakteristischen Laubbäume aus.
Beim Spaziergang durch unsere Wälder findet man hauptsächlich zwei heimische Eichenarten, die Stiel-Eiche Quercus robur und die Trauben-Eiche Qu. petraea, die sich auf den ersten Blick recht ähnlich sehen. Ihre grünen Blätter zeigen die vertraute, typische Eichenblattform, im oberen Drittel breiter mit ganzrandigen und abgerundeten Lappen und Buchten. Im Herbst färbt sich das Laub gelb bis gelbbraun und bleibt oft lange, teilweise bis zum nächsten Jahr, am Baum hängen.
Zugereiste Arten
Vereinzelt in Süddeutschland und in Südeuropa wachsen die wärmeliebenden Zerr-Eichen Qu. cerris und die Flaum-Eiche Qu. pubescens. Das Laub dieser Arten ist etwas schmaler und tiefer gelappt als bei Stiel- und Trauben-Eiche. Die immergrüne Stein-Eiche Qu. ilex stammt aus dem Mittelmeerraum; sie trägt kleine rundliche Blätter mit spitzen Blatträndern. Wer im grün-gelben Blätterwald leuchtend rotes Eichenlaub mit spitzen Rändern entdeckt, hat eine Rot-Eiche Qu. rubra gefunden. Sie stammt aus Nordamerika. Forstleute haben bereits seit über 100 Jahren Anbauversuche mit dieser anpassungsfähigen Art unternommen, sodass sie mittlerweile in unseren Wäldern häufig zu sehen ist. Eichenlaub mit ausgeprägter Rotfärbung bieten auch die nordamerikanische Scharlach-Eiche Qu. coccinea sowie die Sumpf-Eiche Qu. palustris. Sie vertragen das Stadtklima gut und werden gern im städtischen Bereich und in Parks gepflanzt. Mit etwas Glück lässt sich das schöne Laub fast überall finden und schmückt in herbstlichen Sträußen oder Kränzen.