Gewiss hat Dill beliebtere Nachbarn im Kräuterbeet. Doch es lohnt sich, den auch als Gurkenkraut bekannten Dill fernab des Einmachglases zu verwenden. Dill gehört, wie etwa Möhre und Fenchel, zur Familie der Doldenblütler. Da er sehr ausladend wächst und tief wurzelt, ist er im Beet besser aufgehoben als im Topf. Die Erntezeit für das sonnenliebende Kraut erstreckt sich von Juni bis September. Im Hochsommer bildet Dill gelbe, wirkungsvolle Blütendolden. Die filigranen Blätter haben jedoch vor der Blütezeit das intensivste Aroma.
Eigenwillig und leicht süß
Meist werden zum Kochen die zarten Dillspitzen bevorzugt, doch auch in den jungen Stängeln steckt die typische, leicht süßliche Note des Dills. Das feine Kraut harmoniert klassisch zu Fisch, schmeckt in kalten Joghurtdips und Salaten ebenso wie in warmen Soßen. Für viele sind sowohl das Kraut als auch die Blüten eine unverzichtbare Gewürzzutat für eingelegte Gurken. Zum Herbst können die braun gewordenen Samen geerntet und getrocknet verwahrt werden. Sie kommen als Heilmittel, aber auch als Küchengewürz zum Einsatz. Insbesondere für Eingelegtes, Schmorgerichte oder Marinaden empfehlen sich die Samen, da ihr Aroma erst langsam freigegeben wird. Dill ist für seine verdauungsfördernde, krampflösende und appetitanregende Wirkung bekannt.
Frisch verwenden
Da die zarten Blätter des Dills sehr empfindlich sind und das Aroma sich schnell verflüchtigt, verwendet man Dill am besten frisch. Steht kein frisches Kraut zur Verfügung, ist tiefgekühlter Dill getrocknetem vorzuziehen. Alternativ lohnt es sich, mit einem frischen Bund einen Kräuteressig anzusetzen. So hat man auch nach Saisonende eine feine Aromaquelle, etwa für eine Salatvinaigrette. Findet man in der Küche keine Verwendung mehr für das sonnengelb blühende Kraut, überzeugt es nicht zuletzt in der Blumenvase.