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Ein Beitrag aus der

Landlust Zuhaus

Wissenswertes

Skandinavische Designkultur

Von Isa von Bismarck-Osten

Skandinavische Designklassiker sind gut gestaltet und langlebig. Sie bringen Stil und eine besondere Philosophie ins Haus. Grund genug, dem Phänomen ihres Erfolges nachzuspüren.

Skandinavien, das ist eine Collage aus den fünf nordeuropäischen Ländern Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen und Island mitgemeinsamen historischen, kulturellen und (bis auf Finnland) sprachlichen Wurzeln. Obgleich es regionale Unterschiede im Einrichtungs- und Produktstil gibt, teilen die Skandinavier eine ähnliche Ästhetik, die auf gemeinsame Ideale zurückgeht. Prägend für die Einheit Skandinaviens waren der lutherische Protestantismus und eine damit einhergehende Wertschätzung für ehrliche, dem Mitmenschen nützende Arbeit. Außerdem die frühe Hinwendung zu einer demokratischen Gesellschaftsform. Mehr als anderswo auf der Welt ist die skandinavische Designkultur durchdrungen von Gemeinschaftssinn. Seit dem Entstehen des Berufszweigs des Industriedesigners um 1920 suchten Gestalter des Nordens, mit erschwinglichen, praktischen und dabei noch schönen Produkten die Lebens-qualität aller zu verbessern. Dabei grenzten sie sich deutlich ab von der scharfkantigen Ästhetik des Bauhauses und schufen einen Stil mit organischen Formen.

Der Herbst bietet eine gute Gelegenheit, sich mit dem skandinavischen Einrichtungsstil vertraut zu machen. Denn mit bis zu neun dunklen und kalten Monaten im Jahr wissen die Nordeuropäer sehr genau, wie man sich wohnlich einrichtet: mit zeitlosen, abgerundeten Formen, natürlichen Materialien und feiner Handwerksqualität. Es waren diese Eigenschaften, die skandinavisches Design Mitte des 20. Jahrhunderts weltberühmt machten. Heute ist der nordische Stil wieder so gefragt wie damals und der Begriff „hygge“ – dänisch-norwegisch für „Gemütlichkeit“ oder auch „Behaglichkeit“ – im deutschen Vokabular fest verankert. Liebhaber müssen jedoch Glück haben, Möbel von damals zu erschwinglichen Preisen zu finden. Neben Flohmärkten und Kleinanzeigen kann man auch auf dem Dachboden fündig werden.

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