Ein Beitrag aus der
DAS KAFFEEMÜHLENHAUS
Nicht nur die geradlinigen Möbel aus den 30er Jahren, auch die damals häufig in Würfelform gebauten Häuser haben es Stephanie Friedrich angetan. „Diese Arbeiterhäuser haben eine gute Bausubstanz“, sagt sie. Kaffeemühlenhäuser, wie Würfelhäuser auch genannt werden, da ihre Form an Kaffeemühlen erinnern, haben einen quadratischen Grundriss, meist zwei Vollgeschosse und ein Walmdach mit Ziegeldeckung. Bereits in Landau, dem vorigen Lebensmittelpunkt der Familie, lebten sie in einem solchen Haus. Hier hatte Stephanie Friedrich nach einer Karriere bei namhaften Modelabeln sich bereits auf ihre Familie und ihre Selbstständigkeit im Kreativbereich konzentriert. Aus beruflichen Gründen ihres Mannes zog es sie 2015 nach Baden-Württemberg. Nach vier Monaten Suche hatten sie ihr neues Zuhause in Stockach gefunden. Um die Bauarbeiten besser begleiten zu können, mieteten sie nach dem Kauf des Hauses zunächst eine Wohnung in der Stadt im Hegau nahe des Bodensees.
Offene Nischen
„Unten haben wir einen großen Wohnbereich geschaffen“, erzählt Stephanie Friedrich. Dafür wurden einige Mauern raumhoch durchbrochen. Was von den Wänden verblieb, sorgt dafür, dass die einzelnen Bereiche dennoch in sich geschlossen wirken, wie Nischen in einem offenen Raum. In den neuen Wohnraum konnte, vom Keller her gestützt, ein Grundofen gesetzt werden. Mit seinen zwei Gesichtern ist er zum Herzstück des Hauses geworden. Im Wohnteil mit Sofaecke, von dem aus er befeuert wird, wirkt er modern und gleicht den übrigen Zimmerwänden. Im Essbereich ist er mit Jugendstilfliesen gekachelt, ein Fund auf kleinanzeigen.de. Stephanie Friedrich hat sich auf Anhieb in die Kachel mit dem Eichenblattmuster verliebt. Den kleinen Stilbruch – die Kacheln sind verspielt und rund 10 Jahre älter als das Haus und dessen Einrichtungsstil – nahm sie dafür gerne in Kauf. Über die besonders kalten Monate hinweg wird zusätzlich mit einer neuen Gastherme geheizt.
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