Zum Hauptinhalt wechseln

Ein Beitrag aus der

Landlust Zuhaus

Baustoff

Wissenswertes über Kalk

Von Micaela Buchholz

Kalkputze können die Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Gestrichen wird der Putz am besten mit Kalk- oder Silikatfarben, die ebenso atmungsaktiv sind. So können sich die raumklimatischen Vorzüge des Kalks ungebremst entfalten. Was es sonst noch zu wissen gibt.

  1. Der Rohstoff für Baukalk ist Kalkstein (Kalziumcarbonat). Das Sediment besteht aus Schalen und Skeletten von Tieren der Urzeitmeere. Je nach Region handelt es sich etwa um Marmor, Muschelkalk, Kreide oder Dolomite. Er wird im Tagebau gewonnen und ist in Deutschland ausreichend vorhanden.
  2. Gebrannter Kalk verwandelt sich in Wasser in Löschkalk. Dabei erhitzt er sich und zerfällt zu einem Kalkteig. Je länger dieser Sumpfkalk wasserüberdeckt lagert, desto feiner die Kalkpartikel. Er wird gerne für hochwertige Kalkfarben, Kalkmörtel oder Kalkputze in Baudenkmälern verwendet. Sumpfkalk gibt es auch gebrauchsfertig zu kaufen.
  3. Weißkalkhydrat ist preiswerter als Sumpfkalk und wird außerhalb von Denkmalprojekten gerne als Alternative genommen. Dieser Kalk ist nur kurz in Wasserdampf gelöscht. Als Farbe angemischt hat er nicht dieselbe Bindekraft und Wischfestigkeit wie reiner Sumpfkalk. Er wird eher für Putz verwendet.
  4. Kalkfarbe gibt es auch gebrauchsfertig oder als Pulver zum Anrühren zu kaufen (z. B. von Kreidezeit).
  5. Selbst hergestellte Kalkfarben lassen sich tönen, aber nur mit kalkechten Pigmenten. Die Farbmühle Kremer mit Sitz in Aichstetten bietet eine Übersicht sowie Rezepte (kremer-pigmente.com).
  6. Reiner Kalkputz ist weicher als Zementputz. Deshalb nimmt man für außen natürlich hydraulische Kalkputze (NHL), die fester und witterungsbeständiger sind, weil sie zum Beispiel aus Vorkommen mit Eisenoxid- oder Tonanteilen stammen. Sie sind elastischer als Zementputz. Deshalb vertragen sie sich besser mit meist weicherer und beweglicherer alter Bausubstanz, z. B. Fachwerk und weich gebrannten Ziegeln. NHL kann an Fassaden auch erdnah eingesetzt werden.
  7. Vor dem Kauf im Fachhandel beraten lassen. Denn sogar Produkte, die kaum Kalk enthalten, dürfen sich Kalkputz nennen. Daher sollte man sich möglichst an Herstellern orientieren, die in einer Volldeklaration alle Inhaltsstoffe auflisten.

Weitere interessante Inhalte