Gartenpraxis
Das Gemüsebeet bestmöglich nutzen
Jutta Langheineken
Mit geschickter Planung lassen sich Gemüsebeete bestmöglich nutzen. So lässt sich ein großer Ertrag auch auf kleiner Fläche erzielen.
Eine gute Anbauplanung zum Beginn der Gartensaison hat viele positive Effekte. Werden übers Jahr verschiedene Gemüsekulturen angebaut, wird die Artenvielfalt im Gemüsegarten größer. Das führt zu bunt gefüllten Erntekörben und liefert unterschiedlichen Insekten Nahrung.
Und je mehr Insektenarten den Weg in den Gemüsegarten finden, desto besser funktioniert das Zusammenwirken von Nützling und Schädling. Außerdem wurzeln die Gemüsekulturen unterschiedlich tief und nutzen die Nährstoffe aus verschiedenen Bodenschichten. So ist weniger Düngung nötig. Werden dann noch Schmetterlingsblütler eingeplant, wird der Boden sogar mit Stickstoff angereichert.
Zwei Strategien
Viele Gemüsekulturen belegen ein Beet nur für wenige Wochen oder Monate. Es kann dort vor oder nach der sogenannten Hauptfrucht – der Kultur, die die längste Zeit des Jahres auf dem Beet steht – noch Gemüse ausgesät oder gepflanzt werden. Die andere Möglichkeit ist, auf einem Beet oder in einer Reihe mehrere Kulturen gleichzeitig anzubauen.
Spinat, Schnittsalat, Frühmöhren oder Radieschen sind typische Vorkulturen. Sie können früh im Jahr gesät und geerntet werden. Andere wie Kürbis und Zucchini, Tomaten oder Paprika dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Auch Grün- und Rosenkohl, Möhren sowie Pastinaken brauchen von der Aussaat bis zur Ernte viele Monate. Sie alle werden als Hauptkulturen bezeichnet.
Herbstsorten von Radieschen und Spinat sowie Endivie, Zuckerhut und Feldsalat vertragen oder brauchen niedrige Temperaturen und eignen sich als Nachkultur.
Gleichzeitig pflanzen
Auch das Setzen verschiedener Gemüsearten gleichzeitig ins selbe Beet führt zu größerer Ernte. Solange größere Gemüsepflanzen noch klein sind, setzt man in die Lücken daneben andere. Sät man beispielsweise Buschbohnen, können gleichzeitig rechts und links der Reihe Kopfsalate gepflanzt werden. Sie sind erntereif, bevor die Bohnen groß sind.
Weitere große Gemüsekulturen, die zu Beginn Platz für Partner lassen, sind Rosen- und Grünkohl, Tomaten und Gurken. Schnell wachsend und daher als Lückenfüller geeignet sind Radieschen, Schnittsalate und Spinat.
In derselben Reihe
Eine weitere Möglichkeit ist es, mehrere Arten mit ähnlichen Ansprüchen in eine Reihe zu setzen. In dem Beet im Anbauplan könnte zum Blumenkohl Sellerie kombiniert werden. Man setzt die Jungpflanzen der beiden Arten dann abwechselnd in die Reihe.
Wichtig ist dabei, die original Pflanzabstände beizubehalten und die Kulturen nicht doppelt so dicht zu setzen. Sonst bleiben die Pflanzen klein. Gut kombinieren lassen sich Kohlrabi und Pflücksalat. Ein bekanntes Beispiel ist auch Knoblauch mit Erdbeeren.
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