In einem Forsthaus, mitten im Dülmener Tierpark, entwirft Larissa Miloradovich Tapeten und Wohnstoffe. Die Ideen hierzu begegnen ihr in antiken Büchern, Kupferstichen oder Stickereien.
MUSTER AUS ALLER WELT
Ein altes Forsthaus aus dem vorigen Jahrhundert, gelegen unter großen frühlingshaft ergrünten Buchen und Eichen mitten im Dülmener Wildpark. Weiße Sprossenfenster, Dielenböden, Stuck und wunderschöne Tapeten. Aus Larissa Miloradovichs Arbeitszimmer fällt der Blick auf ein Rudel Damwild, das friedlich an einem kleinen See äst. Doch hier im Atelier erinnert wenig an die münsterländische Heimat. An den Wänden hängen bedruckte Tapetenbahnen, die mongolische Edelmänner zeigen, rosafarbene Korallen, Blütengirlanden, Ornamente oder in Reih und Glied angeordnete Hummer. Die gebürtige Französin ist Designerin, sie entwirft Tapeten – und neuerdings auch Vorhangstoffe und Lampenschirme – die so mondän wirken, dass man nicht auf Anhieb auf die Idee kommen würde, in einem Forsthaus in Dülmen nach ihnen zu suchen. Das tut freilich auch niemand. Milola Design, so heißt Miloradovichs Firma, hat Showrooms in London, den USA und Australien.
ERST TAPETEN, JETZT STOFFE
Ihre Kunden sind vor allem Raumausstatter aus dem angloamerikanischen Raum, wo sich das Wohnen mit Tapete großer Beliebtheit erfreut. Mehr und mehr Bestellungen erhält sie mittlerweile auch aus Deutschland, von Privatleuten über ihre Webseite. Neben Tapeten bringt die Designerin seit Kurzem auch eine Kollektion von Stoffen heraus. Für Vorhänge, Kissen, Lampenschirme, Bettbezüge. Noch sind es vorwiegend bestehende Muster ihrer Tapeten, die sie auf Halbleinen im Digitaldruck fertigen lässt. „Es gab immer wieder Anfragen. Kunden wünschten sich Stoffe im Muster ihrer Tapeten“, erklärt sie. Künftig will die 49-Jährige noch weitere Wohnstoffe entwickeln, unabhängig von ihren Tapetenmustern.
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